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Die Zukunft selbst in die Hand nehmen
Die deutsche Landwirtschaft befindet sich in einem historischen Strukturwandel. Immer neue gesellschaftliche und gesetzliche Anforderungen, Corona, der Ukrainekrieg und der Nahostkonflikt. Die Liste ist lang. All diese Umstände fordern die heimische Landwirtschaft heraus, verdeutlichen gleichzeitig aber, wie wichtig die deutsche Landwirtschaft für die Lebensmittelversorgung ist.
Der Zukunftstag der Tierhaltung der Firma Prüllage Systeme sollte den geladenen Landwirten, Tierärzten und Fachleuten aus Energie und Tierhaltung aktuelle Entwicklungen und Lösungen aufzeigen.
Geschäftsführer Ludger Prüllage und Roland Tapken (Inno+) zeigten den rund 70 Teilnehmern clevere Lösungen zur Energieeinsparung auf. Dabei stellten sie sparsame Produkte und Komplettlösungen wie z.B. die Melarecon-Lüftungssteuerung oder PSL-Light-LED Leuchten vor.
Ansgar Böker vom Ingenieurbüro Böker stellte anschließend verschiedene Umsetzungsvorschläge zum Aufbau von Photovoltaikanlagen vor. Dabei berichtete er dem interessierten Publikum auch von der rechtlichen Lage von Freiflächen- und Agri-PV und ging auf die Wirtschaftlichkeit sowie die Genehmigungsverfahren verschiedener Systeme ein.
Den zweiten Teil der Veranstaltung läutete Familie Schoster mit dem Mittagessen ein. Schosters betreiben eine landwirtschaftliche Direktvermarktung und mästen seit einiger Zeit ihre Schweine in einem Olkiin-Stall der Firma Prüllage Systeme. Die Gäste bekamen so die Möglichkeit, Fleisch aus einem Olkiin-Stall zu kosten.
Über ihre Erfahrungen aus der Praxis berichtete Annika Kiefer von der Universität Bonn. Sie hat im Rahmen eines Projektes verschiedene alternative Haltungssysteme hinsichtlich des Arbeitszeitbedarfes und der Arbeitsbelastung untersucht und konnte die Landwirte über die genauen Arbeitsabläufe in Strohställen informieren.
Bodo Holtheide (Prüllage Systeme) stellte dann die Zukunft der Schweinehaltung aus dem Hause Prüllage vor: Olkiin. Olkiin ist ein Komplettsystem von Prüllage, dass alle Schritte von der ersten Idee über den Bau des Stalls bis hin zur Vermarktung der Schweine mit der RVG vereint. Gleichzeitig bietet Olkiin aber größtmögliche Flexibilität. So können Ställe speziell nach den Bedürfnissen der Kunden konzipiert werden, auch bei der Vermarktung der Tiere stehen den Landwirten verschiedene Optionen zur Verfügung.
Zum Thema Stallbau berichtete Nils Wilke (PS-Bau) von aktuellen Herausforderungen und lieferte zugleich verschiedenste Lösungsvorschläge - vom Holzstall bis zum Bau mit Betonfertigteilen.
Christian Bode von der RVG erklärte den Gästen den Aufbau verschiedener Lieferketten und bot einen Überblick über verschiedenste Vermarktungsstrategien für Schweine aus Olkiin-Ställen. Ein konkretes Beispiel für die Vermarktung brachte Christian Terkatz vom Fleischhof Rasting. Der Fleischhof Rasting produziert Fleischwaren und Veggie-Produkte für EDEKA und bezieht dabei viele Tiere aus den Haltungsformen 3, 4 und Bio.
Abschließend beurteilte die Tierärztin Dr. Diana Busley die alternativen Haltungssysteme aus tiergesundheitlicher Sicht. Dabei sprach sie offen die Herausforderungen durch die Haltung auf Stroh mit Ringelschwänzen an, hob aber auch die Vorteile hervor. So befriedigt die Strohhaltung z.B. den Wühltrieb und das Nestbauverhalten, das Außenklima stärkt das Immunsystem und ermöglicht dem Tier, natürliche Reize wahrzunehmen.
Im Anschluss an die Fachvorträge konnten sich die Teilnehmer mit den Referenten und Beratern der Firma Prüllage Systeme austauschen. Großen Anklang fand auch die Ausstellung zu den Themen Olkiin und Energie, die im hinteren Bereich des Glashauses errichtet war. Ludger Prüllage zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung, die nun wohl auch nach Möglichkeit in kommenden Jahren stattfinden wird.